Ewige Baustellen

Eigentlich sollte das hier ja kein Amiga-Blog werden. Das Problem dabei ist, dass ich gerade dort besonders viele Baustellen in Arbeit habe, die irgendwie der Erwähnung wert sind – also müssen wir da jetzt gemeinsam durch 😉

Es ist ja so – schon in der „großen“ Zeit des Amiga war die verbreitetste (und ansteckendste) Krankheit die „Upgraderitis“ – es musste immer irgendwie ein wenig schöner, schneller oder zumindest interessanter zugehen als bei den „Normalos“. In Anlehnung an in jener Zeit in bestimmten Kreisen angesagte Sportcoupés war durchaus von „Tuning“ die Rede.

Nachdem ich nun – Ersatzteilträger und Reservegeräte nicht mitgerechnet – von den klassischen Amigas je ein einsatzfähiges Gerät besitze (also A500, A1000 und A2000) und mir außer beim 1000er und auch bei dem nur extern der Originalzustand eher ein nachrangiges Kriterium ist, mussten alle drei erneut unter’s Messer – äh – den Schraubendreher und begrenzt auch das Brateisen.

Kandidat Nr. 1 sollte an sich die umfassendste Aufwertung erfahren – der A2000. Bekommen hatte ich ihn mit einem Gotek-Floppy-Emulator mit 3stelliger 7-Segment-Anzeige und 8GB USB Stick, außerdem einem CIA-Adapter für USB-Tastaturen sowie USB-Adapter auf dem Mausport, beides bestückt mit Funkempfängern für Logitech-Eingabegeräte. Solar-Tastatur K750 – beinahe die beste Erfindung seit geschnitten Brot, wenn nicht die Lebensdauer der Puffer-Batterie in dem Keyboard etwas problematisch wäre. Nunja.

Neben einer umgebauten A2630 Turbokarte hatte ich das Teil mit einem Buddha IDE-Adapter von Individual Computers versorgt und dort eine 4GB CF-Karte per Adapter angeschlossen – quasi als Festplatte; bei den intensiven I/O Aufgaben die für den Rechner vorgesehen sind (Achtung, Ironie 🙂 ) ein zumutbarer Kompromiss. Dachte ich.

Was dem Gerät noch fehlte war 1. umfassende Spieletauglichkeit und 2. eine Möglichkeit, durchgehend mit Diskettenimages statt Originaldisketten zu arbeiten – denn letztere sterben inzwischen wie die Fliegen. Nachdem ich günstig ein Doppelpack aktuellerer Goteks mit großem OLED Display und Drehschalter erworben hatte (Punkt 2) fehlte für Punkt 1 die Auswahl des Kickstart (heute würde man sagen „Firmware“) – also flugs einen Umschalter und die nötigen ROM-Versionen beschafft; da ich über die notwendigen Lizenzen in Form von Originalgeräten bzw. „Amiga Forever“ verfüge, war der teilweise Einsatz von EPROMs unproblematisch – rechtlich gesehen. Technisch steht auf einem anderen Blatt, wie sich noch zeigen soll.

Mein Vertrauen in CF-Karten ist begrenzt, und kürzlich stolperte ich in einem Bericht über ein 44pin-IDE-Adapter für den Einbau von mSATA SSDs – diese gibt’s teilweise schon für sehr kleines Geld, also habe ich mir davon auch noch eine gegönnt. Ran an’s Bauwerk.

Die Goteks montieren ist eine leichte Übung, im Prinzip ersetzen diese nur die original-Floppylaufwerke im A2000. In allen 2000ern die ich bisher gesehen habe hatte Commodore die Floppies auf „Stelzen“ montiert, d.h. es waren noch kleine Spacer zwischen dem Trägerblech und dem Laufwerk verschraubt. Kann man so machen – muss man aber nicht, wenn man die „richtige“ A2000-Laufwerksbrücke hat – das Trägerblech gibt’s nämlich in zwei Ausführungen, entweder nur mit vier Montageschlitzen oder aber mit vier Paaren im Abstand von 5mm – so dass man das komplette Blech „höherlegen“ kann um Laufwerke ohne Stelzen zu montieren. Fein, eine Sorge weniger. Kurz darauf war die Montage so weit fortgeschritten, dass sich das Ganze schon fast sehen lassen konnte:

Die Lösung mit der mSATA-SSD seitlich an der Laufwerksbrücke gefiel mir besonders gut. Die auf dem oberen Bild noch sichtbare Kickstart-Umschaltplatine ist natürlich auch verbaut. Also frisch ans Werk und das Ganze gestartet…

…“or so I thought“ (irgendwie find ich die Formulierung hübscher als das, was sie leider bedeutet). Das Problem fing damit an, dass die Umschaltplatine so ziemlich alles tat – außer verlässlich zwischen den ROM-Versionen umzuschalten. Zwei Schalterstellungen lieferten mehr oder minder stabil Kickstart 1.3, eine weitere 2.05 – das 3.1er ROM wurde komplett ignoriert. Ähmja. Nicht ganz der Plan. Aber man gibt ja nicht gern klein bei – also alles nochmal umgesteckt, andere ROM Reihenfolge… gleiches Problem in rot (Farbe des PCB) – zwei ROMs laufen mehr oder minder (in einer Schalterstellung flackert auch gern schonmal ein Absturz mit lila Bildschirm vorbei) aber Nr. 3 will nicht. Grmpf.

Halb laufende Lösungen sind schlimmer als keine Lösungen, also Platine wieder rausgerupft und erst mal als „Plan B“ nur Version 3.1 eingebaut. Immerhin -> Läuft. Nicht ganz so wie geplant aber läuft. Nächste Stufe ist die Installation der SSD. 32GB – ganz schön viel für einen Rechner, der für die Anzeige der Partitionsgröße nur 32bit verfügbar hat – alle 4GB rollt die angezeigte Größe wieder rüber auf null – kann irritierend sein, ist mir aber egal. Weniger egal ist mir, dass der Buddha die SSD nicht witzig findet – entweder ist sie ihm zu schnell oder der Chip auf dem Adapter läuft heiß (eher unwahrscheinlich bei der Datenrate) – nach drei Installationsversuchen enden weitere jedenfalls mit eingefrorenem Bildschirm. Na das war ja mal nix.

Also die mSATA auch rausgerupft – das hat schon was von Downgrade – und die CF-Karte wieder rein. Wenigstens was, was läuft. Schade, damit sind 1.3-abhängige Spiele weiterhin raus wegen mangelnder Umschaltmöglichkeit, und das gefühlte Gigabyte an Anwendungssoftware die mit den diversen Amigas kam muss sich jetzt überlegen, ob es unter 3.1 laufen mag oder nicht. Man wird sehen.

Komplett für den Eimer war die Aktion trotzdem nicht, die Goteks machen schon was her und das eine oder andere läuft ja damit auch unter 3.1 – ist nur eben nicht ganz der Zweck der Übung gewesen. Wie war das mit dem Käsefinger?

Eigentlich käme jetzt der Umbauten zweiter Teil – ganz was elegantes, nämlich ein Gotek für den Einbau im Diskettenlaufwerksschacht des A500 (ohne sägen und bohren!) – und erstaunlicherweise war das sogar eine OP, deren Resultat funktionierte – aber das soll ein anderes Mal kommen. Nur soviel – der Kitt (oder Käse 😉 ) an den Fingern hat hohe Haftkraft, denn das bei der Gelegenheit eingebaute 1.3-ROM (aus der o.g. Umschalter-Aktion) hat sich zwischenzeitlich verabschiedet und den A500 zu lustigen Fehlern motiviert – und auf so’n ROM tippt man ja immer als letztes wenn sich der Fehler zunächst mal durch bewegungsunwillige Maus und zufällige Gurus äußert. Blöd. Wie gesagt, andere Story.

Trotzdem sei noch ein Vorgeschmack gegeben – denn für alte Amiganer (ich mochte die Bezeichnung nie, aber sie steht nach wie vor) gibt’s ja noch was ganz Feines in Form von MorphOS – und dieses – ich nenn’s mal ganz blasphemisch „Amiga-Revival-OS“ – System hat den Charme, dass es auf diversen PowerPC-Plattformen läuft – u.a. auch auf alten PowerMacs! Astreine Kiste, denn ich hab ja ein paar davon im Keller. Noch viel astreiner aber ist, dass ich außerdem die „fehlende“ Generation in Beschaffung habe – einen PowerMac G5 Dual 2,0 GHz (Ja, danke an die MorphOS Insider – das OS kann nur mit einem Prozessor – aber das Ding ist’n Klassiker und Mac OS 10.5.8 will ja auch irgendwo laufen…)

Also stehen die nächsten Berichte schon fest, und zwar nicht zwingend in dieser Reihenfolge:

– eine interne „Festplatte“ für den A500 (incl. 1.3-ROM-Fix) sowie Nachbericht zum Gotek-Einbau mit On-Screen Display.

– eine weitere interne „Festplatte“ für den A1000 incl. Turbokarte und Boot-Selektor.

– Erweiterungen für den Uralt-AT-Clone.

– MorphOS Gehversuche auf dem PowerMac G4 Quicksilver.

– Der PowerMac G5 (incl. Dual-Boot Mac OS 10.5.8 und MorphOS)

Klingt nach Arbeit. Hoffentlich bleiben die Käsefinger mal aus dem Weg…

Käsefinger

Manchmal hat man das, was bei „Greg’s Tagebuch“ unter „Käsefinger“ bekannt ist – irgendwas hochansteckendes, womit alles, was man anfasst, automatisch „infiziert“ wird. In technischen Dingen hat das i.d.R. bunte Fehlfunktionen zur Folge. Aber der Reihe nach.

Vor einigen Tagen erhielt ich ein Paket eines guten Bekannten, der mir schon vor längerer Zeit eine bei ihm noch lagernde Antiquität avisiert hatte. Ich war einigermaßen gespannt, habe ich doch schon so einige Maschinen aus der jüngeren Geschichte von „irgendeiner Sache mit Obst“ (© Forrest Gump) angehäuft. Aber sowas halt noch nicht. Was dann ankam, war dieses hier:

Zur Erklärung: „Dieses hier“ ist ein PowerBook 140 und somit ein historischer Vorfahr moderner MacBooks – mit 68030 CPU und – nach erstem Augenschein – 2MB RAM sowie einer unglaublich seltenen und unglaublich lauten Conner CP2045 – das ist eine 2,5“ „Fullheight“ (ja, das Ding ist ein kleines Brikett) SCSI(!)-Festplatte. Mit dabei waren – nicht angekündigt und umso erfreulicher – drei Original-Akkus (denen man nach 28 Jahren vielleicht nicht mehr viel zutrauen sollte) und ein (angekündigterweise) defektes Netzteil. Gut, wäre das erste Mal, dass mich sowas entmutigt.

Das PowerBook verlangt nach moderaten 7,5V Gleichstrom und der Stecker ist kein Hexenwerk, jedes einigermaßen regelbare „3rd-Party“-Netzteil sollte das hinkriegen. Wenn man’s denn findet (jaja, der Chaos-Keller…) – aber gut, es ward gefunden, angeschlossen, und nach einigen Versuchen jaulte der vertraute Startup-Chime des Mac auf und die Beleuchtung des Displays ging an.

Allerdings leider auch nur die – es ließ sich nicht wirklich nachvollziehen, ob die Anzeige „weiß“ bleibt oder ob sie (mit schlechtem Kontrast) „schwarz“ darstellen sollte – jedenfalls änderte sich auch nach mehreren Versuchen und SMC/PRAM Resets nichts. Schade eigentlich. Vor allem, weil sich nach einiger Zeit zeigte, dass zwei der drei Akkus tatsächlich Ladung annahmen und auch hielten (wenn auch nicht lange).

Einige Recherchen ergaben, dass sich bei diesen Geräten im Laufe der Zeit gerne die (zahlreich verbauten) Elkos verabschieden, und gerade das beobachtete „Boot“-/Displayverhalten für einen entsprechenden Fehler spricht. Gleiches gilt übrigens für das Netzteil-Brikett, das erstaunlich leicht ist, und in dem 3-4 ausgelaufene Elkos schlummern dürften. Reparaturanleitungen gibt’s zuhauf im Netz, für einen Löt-Legastheniker allerdings eine Herausforderung.

Tags drauf bei einem erneuten Startversuch schlug der Käsefinger zu: Offenbar hatten sich nun auch die übrigen Elkos die Karten gelegt, denn nun startet das Gerät überhaupt nicht mehr. Kommt bei antiker Hardware natürlich vor und ist vmtl. reparabel, hat aber weiteren Versuchen vorerst den Riegel vorgeschoben. Mal sehen…

 

Kurz darauf stolperte ich in einer bekannten Anzeigenplattform (die zu einem noch bekannteren Internet-Auktionsanbieter gehört) über ein echtes deja vu („Haben Sie manchmal deja vus, Mrs. Lancaster?“ – „Ich weiß nicht, aber ich kann ja mal in der Küche nachfragen…“). Anno 1990 oder so hatte ich mir für’s Studium meinen ersten PC (ja ich weiß – das war schon damals eigentlich sowas wie käsefingerbehaftet) angeschafft – einen 12MHz 80286, sog. „Baby-AT“ weil das Board vergleichsweise kompakt war und verpackt in ein recht schlichtes „weißes“ (was man so weiß nennt) Gehäuse. Die Büchse kam mit einem schwarzen 5,25“ HD Diskettenlaufwerk, MFM/Floppy-Controller, dem üblichen Seriell/Parallel-Gehopse und einer billigen Hercules-kompatiblen „Grafikkarte“. Was man eben so damals für einen empfohlenen VK von 1199 D-Mark erwarten konnte… Via Hobbytronic nachgerüstet kamen noch eine ST251 (40MB – „Sea gate… sea gate nicht… sea gate…“) und eine der ersten erschwinglichen VGA-Karten rein und fertig war die Laube. Eher ungewöhnlich ist dann, nach 30 Jahren das hier zu finden:

Kein Quatsch. Das ist tatsächlich original das gleiche Modell, das ich damals hatte – mit exakt den gleichen Standard-Karten (nur die VGA war ’ne etwas andere aber das ist nun wirklich relativ egal). Der Anbieter hatte sogar noch den gleichen 14“ „Glaskugel“-Monitor dazu, aber ich wollt’s dann mit der Nostalgie doch nicht übertreiben. Jedenfalls habe ich dieses Ding für einen sehr moderaten Kurs „geschossen“ – zusammen mit einer illustren Diskettensammlung die aber mehr „Beleg-Charakter“ hat („mit sowas haben wir damals Daten ausgetauscht“). Und die Platte lärmt noch genaus wie damals…

…wenn sie denn geneigt ist. Ich will nicht meckern – im Gegensatz zu einer Kollegin von ihr (komme ich noch zu) dreht sie zumindest immer hoch und mit zahnschmerzendem Geräusch auch wieder runter; problematisch war eher die Sache mit dem Booten, quittierte der PC doch jeden Einschaltversuch mit dem charakteristischen Doppel-Pieps (CMOS Checksum Error) – kein Wunder, wo der Mainboard Akku hingehört war eher ein Häufchen Säurekruste. „Gar schaurig ist’s…“

Glücklich, wer im Uralt-Award-BIOS die richtige ID für die Festplatte noch auswendig weiß (Typ 40), und komischerweise meldete die Kiste die Batterie sogar als „ok“ (vmtl. im Sinne von „da ist irgendwas entfernt leitfähiges zwischen die Kontakte gelötet“) – aber jeder Power-Cycle führte natürlich wieder zu zerlegten CMOS-Einträgen. Egal, gibt Schlimmeres. Käsefinger z.B.

Zunächst gibt’s aber für Liebhaber alter Gerätschaften, die nicht unbedingt von „Markenanbietern“ mit einem entsprechenden Dokumentationsfundus stammen, Informationsquellen im Netz – eine davon (für frühe PC Clones ausgesprochen wichtig) ist stason.org – und dort fand ich dann auch die komplette Beschreibung „meines“ AT-Mainboards. Prima – ich wusste noch, dass es dort die Möglichkeit zum Anschluss einer externen Batterie gab – wenn man jetzt nur noch wüsste, wo man ’ne externe Batterie herbekommt…

„In jenen Tagen bevor die Ozeane Atlantis…“ – äh, Quatsch, wir sind hier nicht bei Stan Lee – aber in den Tagen bevor Mainboards üblicherweise mit CR2032-Knopfzelle kamen, war meist ein Päckchen aus 1,2V-Knopfzellen verbaut, im allgemeinen blau eingeschrumpft und mit Lötfahnen auf dem Board festgebraten. Versteinerter Heißkleber inclusive. Die Standardgröße waren 3 Zellen = 3,6V. Denkste. Dieses Board hat ein Viererpack. Fängt ja schonmal gut an. Noch besser ist, dass die Boards in der guten alten Zeit oftmals mit beigepacktem Batteriehalter für 1,5V-AA-Zellen („Mignon“) kamen. Ich hatte mal einen großen Vorrat davon. Wieviele davon finde ich aktuell im Keller? Genau, zero, null, nada, nüschte… verflixt!

Was ich aber noch hatte waren – lange abgelaufene – 1,5V-Knopfzellen. Haufenweise. Ein paar davon führten noch soviel Spannung, dass ich ermutigt war, zu basteln. Also drei davon zusammengepackt, vorn und hinten eine Litze mit Pfostenstecker dran und das ganze fest mit Klebeband umwickelt. Abenteuerlich, warf aber lt. Multimeter gut 4,5V aus – hätte ja klappen können. Jumper auf „externe Batterie“ (die bei diesem Board zuverlässig _nicht_ geladen wird – das haben damals einige Boardhersteller auch anders gehandhabt) und Testlauf… …war nix. Board meint „Battery… FAILED“. Konsequent. Taugt also nix. Käsefinger?

Wir wechseln zum „Großen Fluss“ und suchen nach einem passenden Akku – normal würde man dafür die einschlägigen Elektronikversender (bei denen ich ja auch Kunde bin) frequentieren, aber da gibt’s schon kaum mehr die 3,6V-Packs, von 4,8V ganz zu schweigen. Genau _einen_ Anbieter gab’s (auf Bezos seinem Marktplatz), der Preis war moderat, der Versand für umme… also bestellt. Marktplatz – keine Versandvorteile und so… nunja, von deutschem Händler für versandkostenfrei darf man bei 1 Woche Lieferzeit nicht so kleinlich sein.

Immerhin kam dann ein hübsches grün eingeschrumpftes NiMH Akkupack, Rasterabstand der Lötfahnen passte, also alles zerlegt, das alte Brateisen rausgekramt und das Säuredebakel entsorgt. Anschließend den betroffenen Bereich großzügig in Isopropanol gebadet (eindeutig weniger hautfreundlich als das bekannte Spülmittel im Nagelstudio) und den neuen Akku aufgebacken. Heißkleber schenken wir uns. Montiert, eingeschaltet… Battery… FAILED! Echt jetzt?

Just kidding, das war wohl die initiale Feststellung weil der Akku nur marginal vorgeladen war – nach CMOS Einstellung und einer Stunde Testlauf war alles in Butter, seitdem hält das CMOS auch die Werte. Was nicht funzt, und da verlässt mich die Erinnerung, ist die integrierte Uhr. Schon bei Einstellung der CMOS-Parameter tut sich da nichts. Für so eine Antiquität sicherlich ein nachrangiges Problem aber man fragt sich dann doch… ggfs. hat da doch etwas mehr in der Gegend rumgeätzt – ich hab da noch einen Amiga 2000, der kennt da was von.

Für den letzten im Bunde der Käsefinger-Fälle muss ich auf ein bekanntes Foto zurückgreifen – und zumindest partiell bewegen wir uns im Amiga-Kontext:

Jup, ich hab mal wieder ein wenig weiter gebastelt. Mit abenteuerlichen Seiteneffekten. Eigentlich wollte ich nur etwas diskettenschonender unterwegs sein und hatte versucht, für den Amiga 1000 ein Kickstart-Adapter aufzutreiben – also eine Möglichkeit, ein „echtes“ Kickstart-ROM in den Rechner zu verpflanzen um den ersten Disketten-Boot-Schritt auszumerzen.

„Leider“ hatte der Anbieter noch ein paar andere Spielereien im Angebot, so dass die Bestellung etwas größer ausfiel – u.a. war eine RAM/IDE-Karte dabei, die zusammen mit dem Kickstart-Adapter einen hübschen kleinen Turm ergibt – der Einbau war auch eher keine große Herausforderung, und da Abschirmbleche schon immer was für Sissis waren, ist es auch nicht tragisch, dass das nicht mehr rein passt.

Tragischer war, dass durch die großzügig bemessene RAM-Karte (8MB!) der Adressbereich des Sidecar blockiert wurde und dieses nicht mehr ansprechbar war. Die Wahl bestand folglich darin, mit kompletter RAM-Erweiterung und ohne Sidecar oder komplett ohne RAM-Erweiterung mit Sidecar zu booten. Suboptimal aber verschmerzbar… …bis der Käsefinger zuschlug und sich die RAM-Karte dieselbe(n) legte, nämlich die Karten. Aktuell befindet sie sich auf dem Weg zum Onkel Doktor denn vmtl. hat sich das ROM der Karte zerlegt. Kann ja mal vorkommen.

Trotzdem nicht entmutigt wollte ich dann heute nochmal nach der mit dem Sidecar erhaltenen Western Digital „FileCard“ schauen (ein schwarzes Blechteil mit MFM-Controllerkarte und 3,5“ Fuji 20MB Platte). Diese hat noch einen guten alten seitlich montierten Steppermotor, der sich durch eine gewisse Unwilligkeit auszeichnet. Da es im Netz genügend Anleitungen gibt, wie durch behutsame Schmierung der Lager solche Stepper wieder zu etwas mehr Kooperationsbereitschaft gebracht werden können, wollte ich das auch antesten. Sah auch erst ganz gut aus – die Platte lief an und das Sidecar bootete sogar davon. Tja, „Wenn einer, der mit Mühe kaum…“ (‚tschuldigung, Herr Busch) – die Platte hatte noch eine uralte Partitionierung die ich irgendwie so nicht lassen wollte – also Format-Routine des Controllers aufgerufen, Platte genullt, und anschließend DOS-Diskette rein um neu zu starten…. „Boot disk error“… da isser wieder, der olle Käsefinger.

Ich hatte genau eine originale Boot Diskette für das Sidecar. Das alleine ist ja schon nicht ohne Risiko, die Lagerung derselben wohl auch nicht. Eine weitere – nicht bootfähige – Diskette wurde brav als solche erkannt („Non System Disk“ – wir kennen das)… aber man hat ja grad eine große Kiste alte Plastikscheibchen bekommen… da muss doch…

Jau. War. Compaq MS-DOS 3.31 – kann man mal nehmen. Oder auch nicht, „Boot disk error“ auf französisch hatte ich noch nicht, nun schon. Das ließ nichts Gutes ahnen. Der Probelauf mit den vorhandenen Boot-Medien im o.g. AT bestätigte: Die Dinger sind okay, sie booten normal durch, keine Schreib/Lesefehler. Es scheint, als hätte sich im Zuge des aktuellen Gebastels das gute alte und quasi unkaputtbare Chinon-LW des Sidecar zerlegt. Das würde ich jetzt gern verifizieren, aber dazu müsste ich a) Sidecar Nr. 2 aus der Versenkung ausgraben und b) beide Geräte zerlegen. Angesichts der doch recht auffälligen Käsefinger-Quote in letzter Zeit dann wohl doch eher etwas für später…

Ich muss brechen…

…und zwar eine Lanze. In diesem Fall für einen Bauelemente-Anbieter.

Wegen der beschriebenen NVRAM-Problematik habe ich mir mal ein Kundenkonto bei digikey.com eingerichtet und dort eine Stange M48T58Y (da es die M48T59Y nicht mehr gibt) geordert. Versandbestätigung erfolgte am 8.6.2020 – mit Absendeort „Thief River Falls, MN, U.S.A.“ – ich möchte absolut nicht meckern, denn heute (10.06.) bimmelte mittags der freundliche UPS-Bote und brachte das Päckchen. I’m impressed!

Weniger impressed bin ich, dass meine gute alte Tritec Netra AX1105 Workstation sich ob des neuen NVRAMs eher undankbar zeigte. Das alte rauspflücken und das neue einsetzen ist ja kein Hexenwerk, beim Neustart bis zum Fingerkrampf Stop-N drücken um default Werte zu erzwingen, ebensowenig. Die Mac-Adresse für’s erste Interface war auf dem alten NVRAM verewigt, also schnell eingestellt – und nun sollte die gute alte Solaris 9 Installation doch bitte starten.

Satz mit X: Can’t load TOD module – program terminated – na nett… (Nein, der Link führt _noch_ nicht zu einer Lösung des Problems sondern zu meinem Post im sonnenblen.de-Forum in der Hoffnung, dass einer das alten Mitstreiter eine Idee hat)

Müßig zu erwähnen, dass ein Start von einer Solaris Installations-CD (von Version 7 bis 10 habe ich alles im Original vorliegen) keine Besserung brachte. Da fiel’s mir spontan ein, dass ja wohl ein fabrikfrisches NVRAM seine Uhr noch nicht initialisiert haben könnte – also flugs mal nach einem alternativen System gesucht (natürlich ist die gute alte Debian 7 Rescue CD immer dann verschwunden wenn man sie zufällig nach X Jahren nochmal braucht 😉 ) – und was seh ich? Es gibt aktuelle sparc64 Images!

Einen Netinstaller brennen und die Kiste damit booten war leicht, man sollte aber nicht glauben, dass der GRUB Bootmonitor sich mit der angeschlossenen Sun USB Tastatur vertrüge – man kann genau die Default Installation booten oder die Default Installation booten – die anderen Auswahlpunkte sind zum Anschauen, aber nicht zum Auswählen da.

Egal, schnell auf die 2. Console gewechselt und das Datum kontrolliert – bingo, stand natürlich auf Epoch. Korrigiert, mit hwclock –systohc auf’s NVRAM übertragen und neu gestartet…

…Pustekuchen, Solaris mag den Spaß immer noch nicht. Okay, ich hab noch’n paar von den NVRAMs und auch ein paar antike Maschinen wo sie reinsollen – erst mal soll diese Kiste wieder laufen, und ich hab ja grad einen frischen Netinstaller hier, dann geben wir ihm doch mal die Sporen. (Nett wie Debian ist, läuft der Großteil der Installation ja ohne weiteres Zutun vor sich hin)

Nun steht hier ein frisch installiertes sparc64 mit bullseye (Debian 11/testing) und wartet auf weitere Versuchsreihen. Auch nicht schlecht… muss ich unbedingt nochmal auf der t1125 probieren 🙂

Zum Lachen in den Keller gegangen

…bin ich heute, um mal wieder ein wenig an der Netra zu schrauben. Das Lachen blieb aber dann doch erst mal etwas im Halse stecken.

Wie bereits erwähnt, leidet die Maschine an akutem NVRAM-Versagen, und nach einiger Recherche ist es mir gelungen, einen Online-Händler aufzutreiben, der noch kompatible Bausteine zu vernünftigen Preise am Lager hat – ein Paket mit fünf Stück ist auf dem Weg hierher – ach wenn diese fürchterliche Ungeduld nicht wäre.

Also parallel Knopfzellenhalter und ein paar CR2032 besorgt, und den guten alten Aldi-Dremelersatz rausgekramt… man soll sowas aber auch nicht übereilt machen, schon gar nicht, wenn man diese Art Basteleien bisher tunlichst vermieden hat. Egal, aus Fehlern lernt man: Ich hatte vor einiger Zeit einen Schwung angeblich neue (aber verdächtlich billige) NVRAM Bausteine aus China bestellt – so lächerlich günstig, dass fünf Stück noch deutlich unter der Zollfreigrenze blieben und der Versand einen einstelligen Eurobetrag (angeblich aus HongKong – die Sendung kam am Ende aus Bangkok… nunja) kostete. Überflüssig zu erwähnen, dass diese Bausteine weder neu (eindeutige Klebereste von Etiketten) noch funktionsfähig (Batterien genauso platt wie bei den schon vorhandenen) waren. Schwamm drüber…

Immerhin komme ich so an „Versuchskaninchen“, also ran an den Fräser und nach den elenden Kontakten gesucht, an die man eine externe Batterie anlöten kann. Anleitungen gibt es zuhauf, und bei allen wirkt das irgendwie leicht – sollte also zu machen sein, wenn… ja wenn man nicht das kleine Detail übersehen hätte, an welcher Seite des Bausteins denn der Batteriekontakt zu finden ist – nämlich nicht etwa an der „Notch“-Seite die Pin 1 markiert, sondern genau am anderen Ende. Da auch auf der falschen Seite bei genügend rumfräsen Kontakte sichtbar werden, habe ich natürlich erst mal brav dort die Kabel angebraten, durchgemessen, Baustein eingesetzt… und mich gewundert, dass der Murks trotz allem nach einem Reboot wieder NVRAM-Fehler warf. Hmmm…

Jetzt könnte man hergehen und einfach die Anleitung nochmal ergoogeln. Aber das wäre ja zu einfach – neiiiin – wir greifen in die Grabbelkiste mit dem China-Ausschuss und fräsen von so einem Teil mal fröhlich den kompletten Deckel ab… und siehe da, es kommt einem spontan so das eine oder andere südwesteuropäisch vor, denn dort, wo die Batterie vermutet war, findet sich in dem komisch verklebten Innenleben tatsächlich u.a. ein Taktgeber-Quarz. Verdächtig, um nicht zu sagen „es riecht nach Holzweg“.

Mama Google bestätigt natürlich den bösen Verdacht, wir haben am falschen Ende rumgeflext. Bei begrenzter Verfügbarkeit der dementen Chips wäre das jetzt ein Problem, aber es sind genügend da und es kommen ja auch noch brandneue – also noch einen aufgemacht, und siehe da – kaum macht man’s richtig, schon funktioniert’s.

Somit ist „sparks“ (wie die Netra in der Linux-Installation immer noch heißt) jetzt wieder bootfähig.

Probeweise hab ich auch gleich mal die Platten geswapt um zu sehen, was denn mit dieser ominösen Solaris-Installation los ist… öhm, äh, „nüx“ – „The file just loaded does not appear to be executable“ – das spricht eher für Datenmüll auf der Boot-Partition. Der Versuch, die ufs-Partitionen in Linux zu laden, klappt denn auch nur bei einer von dreien – immerhin bei der größten. Nett die Überraschung, als ich darauf Dateien aus der Zeit um 2001-2002 finde – offenbar muss ich das Datengrab irgendwann mal zum Umschichten benutzt haben, denn die Platte ist definitiv erst seit ca. 2014 in meinem Besitz. Komisch. Sicherheitshalber wurde der Kram mal zur Seite kopiert, ich bin gespannt, was ich da so finde.

Nicht verkneifen konnte ich mir eine kleine Exkursion mit sysbench – und diese war gelinde gesagt ernüchternd. Gut, wir reden von ca. 22 Jahre alter Hardware, und der „Fairness“ halber habe ich nur einen CPU Test mit zwei Threads gemacht (Primzahltest). Die Vergleichskandidaten sind mein aktueller Arbeitsschlumpf („smurf“), ein DELL 3010SFF mit i3 CPU (3,4GHz – und immerhin auch schon von ca. 2013) und eben die besagte Dual-440MHz-UltraSPARC II Maschine. Ich lasse die Ergebnisse für sich sprechen. Schnüff.

 

Nein, „sie machen sie nicht mehr wie früher“ – ich glaube, der nächste Vergleichstest läuft gegen ’nen RasPI…

Aufgewacht, die Sonne lacht!

Ja, es ist ein sonniges Pfingstwochenende, und eigentlich verbringt man dann die Zeit nicht unbedingt im Bastelkeller – aber wenn man schonmal ein altes Trumm ausgegraben hat, möchte man schon auch noch wissen, was drinsteckt – dunkle Ahnungen hatte ich ja, aber das war mir schon immer zu vage.

Also flugs ans Werk, die Netra mit Monitor, Tastatur und Maus versehen und den bereits erwähnten Smoke-Test gefahren – außer viel Lärm geschah zunächst… nichts!

Nach gefühlten 5 Minuten Bedenkzeit erwachte dann doch der Monitor, und neben einem ganzen Bildschirm voller Fehlermeldungen erschien das altvertraute PGX32 / RaptorGFX Logo – und die bereits erwartete Meldung, dass das NVRAM sich leider entschieden hatte, mangels Batterieladung auf Spontan-Alzheimer zu plädieren.

Hoch ist hier das gute alte NVRAM-HostID-FAQ zu preisen, dessen Originaltext leider nicht mehr an altbekannter Stelle aufrufbar ist – aber es gibt noch einen Mirror.

Wir schreiten also zu einer Befehlskette, die – ich geb’s ja zu – ich zuweilen sogar im Schlaf beherrschte und an streikenden Consolen auch blind eintippen konnte – die Übung ist leider verflogen, aber es ist ein wenig wie Radfahren: Man verlernt’s dann doch nie so ganz.

set-defaults

Hiermit setzen wir erst einmal alle Systemparameter wieder auf „Standard“ zurück – insofern wichtig, als die NVRAM-Demenz sonst vermutlich für einige Überraschungen gut wäre.

setenv diag-switch? false

Dieses Setting ist notwendig damit wir anschließend Unsinn mit den NVRAM Interna, namentlich der HostID und das Mac-Adresse treiben können.

f idprom@ 1 xor f mkp

Nicht immer notwendig, aber nachdem die Maschine fleißig im Dunkeln rumgewirkt hat um irgendwie in einen stabilen Zustand zu finden, könnte trotz allem das NVRAM wieder als „valid“ gesetzt sein – und hiermit wird der Inhalt wieder komplett invalidiert. Nun aber zum eigentlichen Punkt:

8 0 20 e1 e2 e3 e1e2e3 mkpl

Die Mac-Adresse der Maschine wird initialisiert, und zwar als 08:00:20:e1:e2:e3 (natürlich können e1, e2 und e3 mit beliebigen Hex-Werten belegt werden, ganz ideal wäre allerdings, sich die Nummer vom NVRAM Chip abzulesen, denn diese enthält i.d.R. die letzten drei Bytes der tatsächlichen HostID/Mac-Adresse).

Nach dem mkpl-Befehl erfolgt kein neuer Prompt – stattdessen muss man zunächst Ctrl-D und Ctrl-R betätigen – dann erfolgt hoffentlich keine (!) Copyright-Meldung, denn sollte das passieren, hat man entweder die Invalidierung des NVRAM vergessen oder sie hat nicht geklappt. Dann das Ganze nochmal von vorn.

Wenn wir fertig sind, heißt es

reset

und dann ist hoffentlich so etwas wie der folgende Bildschirm angezeigt:

Oh lustig – ich lag ein wenig falsch mit meiner Erinnerung, des sind doch „nur“ die 440-MHz-Module verbaut. Mit den 2GB RAM lag ich hingegen richtig. Mit dem Lärmpegel im übrigen auch, das Teil ist halt wirklich für den Einsatz im RZ gedacht gewesen und nicht sonderlich schreibtischfreundlich.

Wie die Boot-Meldungen erahnen lassen, war das zuletzt installierte System nicht etwa irgendeine Solaris-Version sondern Debian 7. Das lässt Schlüsse zu – die Maschine war zuletzt tatsächlich im Dezember 2015 eingeschaltet – naja immerhin.

Nach recht kurzer Zeit begrüßt mich ein Login-Prompt und zum Glück fiel mir das root-Passwort noch ein (sonst wär’s fummelig geworden, nicht, dass es unlösbar wäre, aber bevor ich mir ein antikes Debian-ISO auf CD brate wäre dann doch wohl eher eine der vielen noch vorhandenen Solaris-Versionen drangekommen). Den Rest habe ich dann durch kurze Reparatur der DHCP-Einstellungen so gedreht, dass ich mich bequem vom Schreibtisch aus per SSH anmelden kann – denn natürlich soll noch ein wenig Info aus der Netra gekitzelt werden – bevor ich ihr dann doch nochmal das eigentlich dafür vorgesehene OS antue.

Lustigerweise – oder einfach nur aus Nostalgie – hatte ich auch diesem Gerät den Hostnamen „sparks“ verliehen – das könnte spätestens ein Gedränge geben, wenn sich die Tritec-Maschine, die ja auch noch auf einen Weckruf wartet, mit gleichem Namen um eine DHCP-Adresse bewirbt. Wir werden sehen. Da dort einigermaßen sicher Solaris 9 läuft, könnte auch eine feste IP vergeben sein – bin gespannt wer dann hier auf einmal Probleme wirft.

Übrigens hatte ich für die Kellerbastelei einen kleinen Helfer – statt immer das MacBook mit runterzuschleppen wurde kurzerhand „aladin“ aus der Versenkung geholt und aktiviert. Der Name ist Programm:

Yep, es ist eine „Wunderlampe“ 😉 (Für Interessierte, 17“ iMac G4, 800MHz, 1,25GB RAM und ’ne 128er SSD mit IDE-SATA-Adapter – bisschen (aber wirklich nur ein bisschen) Overkill, mit OS X 10.5.8 aber so gerade eben benutzbar). Für die Internet-Recherche nutzt man bei sowas am besten TenFourFox – denn alle ansonsten verfügbaren Browser auf diesem etwas angestaubten System haben keine rechte Lust mehr, mit modernen Verschlüsselungsmethoden zu kooperieren. Für dieses Teil und den SSD-Umbau gibt’s nochmal einen eigenen Beitrag – nur soviel: Ich könnte noch original-Tastatur und Maus sowie die „Pro Speaker“ gebrauchen, falls jemand welche abzugeben hat…

Aber gut – „sparks“ ist gebootet, hat eine IP-Adresse und lauscht auf dem SSH-Port, also ab die Post an den Schreibtischrechner und eingeloggt – wir wollen mehr wissen. Linux ist dafür zum Glück geradezu ideal:

Ok, also wie erwartet zwei 440MHz UltraSparc II CPUs und ein OBP von Juli 1999 – sollte die Maschine doch geringfügig jünger sein als gedacht? Viel Unterschied macht das natürlich nicht.

Eckdaten zum verwendeten Prozessor finden wir hier. Leider finde ich aktuell keinen Weg, mir unter Linux die tatsächliche Größe der CPU-Caches anzeigen zu lassen – das wird dann wohl mal einen Neustart unter Solaris erfordern.

Was sich hingegen ermitteln lässt, sind die Partitionierungsdaten der beiden installierten Platten – und da ergibt sich Interessantes:

Platte Nr. 2 ist also tatsächlich Solaris-formatiert, und so besteht einiges an Chance, dass ich durch kurzes Umtauschen der Laufwerksreihenfolge ein Solaris 9 booten kann. Das ist doch mal was – aber nicht für sofort. Zunächst steht noch ein kleiner Test auf dem Programm – habe ich doch beruflich in der letzten Zeit so einige Tests mit sysbench gefahren. Es reizt natürlich massiv, das auch mal auf dieser schon etwas älteren Hardware durchzuspielen. Vergleichswerte von modernen Rechnern (auch vServern) mit drehenden Platten und SSDs habe ich, umso gespannter bin ich, wie sich das Altmetall schlägt.

Fertige Sparc-Linux-Builds gibt’s natürlich nicht, da ist also Handarbeit angesagt – und diese folgt beim nächsten Mal…

Kellerschätze

Kellerschätze

Amiga-Nostalgieflash hatten wir jetzt schon reichlich – und ich bin noch lange nicht fertig damit – aber wo bleiben denn bitte die „richtigen Rechner“?

Das Pfingstwochenende ergab eine Gelegenheit zum Keller-Check, und da türmt sich trotz vieler Umschichtungen und mancher im Nachhinein bedauerter Abgänge noch so manches. Zumindest einen näheren Blick wert sein dürfte ein kleiner Turm von Sun Ultra5/10 Workstations, der sich momentan in einer versteckten Ecke ausruht. Alle fünf Maschinen dürften an akutem NVRAM-Versagen leiden (von vieren ist es mittels Post-It an der Front bereits belegt) aber ich erwarte von 333-440MHz alles an seinerzeit üblichen Prozessoren vorzufinden – vielleicht lassen sich ja 1-2 Musterstücke wieder voll funktionsfähig machen und der Rest ggfs. gegen geeignete andere Sammlungsergänzungsmittel eintauschen.

Noch nicht erfolgreich abbildbar, da noch etwas verbauter eingelagert, sind die im gestrigen „Blast From The Past“ erwähnte „sparks“ Tritec Workstation sowie zwei Geschwister, eine weitere Netra AX1105-500 sowie eine Maschine mit einem SparcEngine Ultra AXi Mainboard – alle drei in baugleichen recht neutral gehaltenen ATX-Towergehäusen die alleine aufgrund ihrer Massivität und Wartungsfreundlichkeit noch ein paar Fotos wert sein werden – wenn ich dann mal drankomme.

Das Regal darüber beherbergt ein bisschen was an „Zubehör“:

Da ist zum einen ein ganz profanes TEAC SCSI CD-ROM Laufwerk, für die Sun-Hardware aktuell eher unkritisch weil die Workstations alle bereits über montierte Laufwerke verfügen oder über IDE mit entsprechenden Ersatzteilen versorgt werden können. Die Sache könnte für die SparcEngine AXi noch ein Thema werden, aber die muss erst mal funktionieren – das Thema ist noch gar nicht ausgemacht.

Daneben findet sich noch ein HP DAT Streamer, wenn meine Erinnerung nicht völlig trügt seinerzeit für 4GB-Tapes ausgelegt, und es müsste auch noch eine Schublade voller Bänder da sein – ich bin einigermaßen gespannt, welche „Altlasten“ sich dort noch wiederfinden. Schlimm, wenn man einfach nichts wegwerfen kann. Das QIC-Laufwerk das ich mal hatte (sowie die dazu gehörigen Tapes) ist leider verschütt – da wären Flashbacks in frühe SunOS und Linux-Zeiten dringewesen.

Die letzte Box im Bunde ist ebenfalls inzwischen selten geworden – ein Fujitsu 3,5“ 640MB MO Laufwerk – auch dazu existiert noch ein ganzer Stapel Scheiben, die vmtl. sowohl noch lesbar als auch mit Erinnerungen aus den 90ern gefüllt sein dürften. Wir werden es erleben…

Soweit, so gut, alles irgendwie noch unspektakulär, aber die vorangegangenen Auflistungen enthielten ja noch eine Maschine, die auf den schönen Namen „solaris“ hörte (damals eine Sun Ultra60 Workstation mit interessanten inneren Werten – ich hätte sie aufheben sollen) – diese Bauform hatte bei Sun aber noch eine „Schwester“ mit dem etwas sperrigen Namen „Netra t1125„. Im Prinzip war auch das eine Ultra60, aber für den Rack-Einbau gedacht:

Die vorliegende Maschine hat insofern eine interessante Vergangenheit, als sie bis vor vielen vielen Jahren in Verbindung mit einem (damals sagenhaft groß empfundenen) RAID Chassis annähernd gleicher Baugröße, gefüllt mit netto 110GB an Plattenkapazität, den zentralen Abrechnungsserver eines früheren Brötchengebers stellte. Nach der Verrentung der alten Software fristete dieser Hobel ein trauriges Dasein als Türstopper, bis er im Rahmen einer Renovierungsmaßnahme in den Container wandern sollte – und das wäre nun wirklich unverantwortlich gewesen. Das RAID (keine Angst, nichts von Sun sondern von irgendeinem vmtl. inzwischen vergessenen Dritthersteller) ging natürlich zur fachgerechten Datenvernichtung, womit ich dann eine Netra ohne Zubehör und ohne Massenspeicher besaß. Nun gut – ich habe mich schon vor größeren Dingen nicht bange gemacht.

Im Gegensatz zur U60 ist dieses Teil aber auch wirklich von der wartungsfreundlichen Fraktion – das fängt schon mit der Front an, die ja für ein Rackmount Chassis nicht gerade unerhablich ist und hier mit etwas in die Jahre gekommenen „Staubfiltern“ ausgestattet ist. Die Filterwirkung war für den RZ-Einsatz (beinahe-Reinraum) unkritisch, aber das Schätzchen muss auch danach zumindest noch eine Zeit irgendwo gelaufen sein, denn ansonsten würden sich die Staubablagerungen auf dem Blech dahinter nicht erklären lassen.

Das darunterliegende „Schutzblech“ verbirgt den Einbauschacht für die damals üblichen Massenspeicher: Floppy, CD-ROM und interne Festplatten (LVD-SCSI). Problem dabei war, dass schon die Floppies dünn gesät waren (Installieren will man so etwas von Diskette ohnehin nicht, und mit ausrechend LAN-Konnektivität gibt es für Sneaker-Net auch keinen Bedarf), aber auch die für eine Installation nicht ganz unerheblichen CD-ROMs sind heute kaum mehr aufzutreiben. Glücklicherweise gab es dort, wo die Tritec-Workstations herkamen, auch Slot-In SCSI DVD-ROM Laufwerke, was dann auch gleich das bei Schubladen-Laufwerken offensichtliche Problem der vertikalen Beschickung löst. Die Farbe springt natürlich unangenehm ins Auge.

Platten waren auch keine mehr vorhanden – doch hatte ich aus meiner früheren Beschäftigung mit Ultra-Workstations (auch die noch SBUS-basierten Ultra 1 und Ultra 2 sowie die zumindest mit dem gleichen Laufwerkstyp laufenden Sparcstation 5, 10 und 20 standen bisweilen hier) noch ein oder zwei Platten übrig – die jedoch mit 9GB recht mager ausfielen. Ausreichend für eine Solaris-Basisinstallation, aber im Endeffekt ansonsten echt nicht viel – gilt es doch beizeiten noch alte Tapes auszupacken.

Hilfe kam in dem Fall vom üblichen Online-Marktplatz – kosteten die Dinger neu noch den Gegenwert eines osteuropäischen Kleinwagens, so gab es für lächerliche 20 Euro pro Stück zwei 72GB LVD-SCSI Platten im passenden Schnellwechselrahmen – damit kann man dann schon arbeiten.

Ein kurzer Blick (für heute) sei noch den inneren Werten gewidmet. Netterweise braucht es dazu nur zwei kleine Schrauben an der Vorderkante des Deckels, dann ist dieser durch zurückschieben und abheben auch schon aus dem Weg und eröffnet diesen netten Anblick:

 

Was wir hier haben, sind von oben nach unten:

Ein UW-SCSI-Adapter für den Anschluss interner wie externer Zusatzlaufwerke. In diesem Fall eher für externe interessant – die genaue Sun Typenbezeichnung bleibt noch festzustellen denn einen Einschalttest habe ich noch nicht wieder vorgenommen.

Es folgt die seinerzeit übliche „Raptor GFX“ Grafikkarte – das Mittel der Wahl, wenn man unproblematisch direkt an der Maschine eine Console betreiben möchte.

Die beiden grauen Plastikboxen beinhalten – zumindest sollte das lt. meiner Erinnerung so sein – zwei UltraSparc II Module mit je 450 oder 480MHz – auch das wird ein Probelauf erweisen.

Unter dem gigantischen Netzteil finden sich 16 Steckplätze für Speichermodule. Diese sind alle bestückt, und zwar mit der damals (ca. 1998) vorgesehenen Maximalbestückung von in Summe zwei GB. Kaum zu glauben, dass nur wenige Jahre zuvor angeblich ein inzwischen schwerreicher Mann noch glaubte, niemand werde je mehr als 640kB Speicher benötigen – und selbst der hatte drei Jahre vor diesem Teil ein Betriebssystem veröffentlicht, für das immerhin schon 8MB RAM empfohlen wurden 😉

Was darunter ebenfalls versteckt liegt, ist das schon erwähnte NVRAM – der Rechner war mit Sicherheit in den letzten 4 Jahren nicht in Betrieb, somit spricht einiges dafür, dass auch hier die Batterie aufgegeben hat. Ersatz für diese Bausteine mit integrierter Lithium-Batterie ist nur zu absoluten Apothekenpreisen noch zu bekommen, und es dürfte daher wohl gelegentlich eine Bastel-Session mit Dremel und Knopfzellenadapter anstehen (Bauanleitungen dazu gibt es zur Genüge – Zeit eher weniger, und Zeitdruck ist der Feind der hier notwendigen ruhigen Hand).

Für die nächste Zeit vorgesehen ist jedenfalls ein „Tear-down“ dieser Maschine wie auch der anderen oben erwähnten Schätzchen – obwohl „nur“ 90er-Jahre-Hardware, dürfte das doch für den einen oder anderen Besucher interessant sein.

Vielleicht schon morgen gibt’s aber erst einmal den „Smoke-Test“ (Nach dem altbewährten Motto „Computers run on smoke – if it leaks out, they stop running“) – es wird also mal angetestet, ob das Maschinchen noch anläuft und was aktuell noch auf den Platten und den bereits erwähnten Tapes und MO-Disks drauf ist.

Stay tuned…

Another Blast From The Past

Der Fundsachen zweiter Teil – sechs Jahre vergangen und der Hardwarezoo hatte sich ganz nett verändert – vor allem war einiges, was unter dem Grafik-Adventure aus Redmond lief, ausgemustert worden und dafür ganz viel „Obst“ eingezogen:

Name Betriebssystem Ausstattung Verwendung
slug UnSlung 5 beta LinkSys NSLU2 Network Storage Link Unit – Mini-NAS-System mit 2 externen USB-HDDs und 100Mbit Ethernet Fileserver, SSH-Zugang ins Heimnetz
router Proprietär AVM Fritz!Box Fon WLAN 7050 Internetzugang, DynDNS
home Windows 2000 AMD Athlon 900, 512MB RAM, 80GB HDD, LG DVD-Brenner, GeForce 2TI Für das, was man nur mit Windows machen kann…
bigmac MacOS 10.4.5 Apple PowerMac Dual-G5, 2*2,5GHz, 1,5GB RAM, 160GB HDD, SuperDrive, Radeon 9600 Das Arbeitstier
littlefoot MacOS 10.4.5 Apple iBook G4 12“, 1,25GHz, 1,25GB RAM, 60GB HDD, Combo-LW, WLAN & Bluetooth Zum Zwecke der Mobilität
imac MacOS 10.3.9 Apple iMac G3 15“, 500MHz, 640MB RAM, 20GB HDD GarageBand-Rechner (ich mach jetzt Musik…)
powermac MacOS 10.3.9 Apple PowerMac G3 b&w, 400MHz, 384MB RAM, 20GB HDD, Radeon 7000 Experimentier-Maschine
kidsworld MacOS 9.2.2 Apple PowerMac G3 beige, 300MHz, 96MB RAM, 6GB HDD Spielecomputer für die Kiddies (Benjamin Blümchen läuft klasse…)
sparks Sun Solaris 9 Tritec U10D, Sun AX1105-500 Mainboard, 500MHz UltraSparc IIe, 1GB RAM, 80GB HDD, Sun PCI IIpro Coprozessor-Board (Celeron 733), m64-Grafik (Personality-Module) Der Arbeitshobel „vor“ dem Mac-Umstieg – immer noch die prädestinierte Maschine für Programmierung
solaris Sun Solaris 9 Sun Ultra 60, Dual 300MHz UltraSparc II, 1GB RAM, 2*50GB HDD, Elite3D-m6 Grafik Ex-Fileserver, aber wir können uns noch nicht voneinander trennen
iris SGI IRIX 6.5 Silicon Graphics Indigo2, 195MHz R10000, 256MB RAM, 2*4GB HDD, HighImpact Die Traummaschine von einst, leider momentan mehr aus als eingeschaltet, aber ein Blickfang…

In jener Zeit hatte auch schon ein erstes „NAS-System“ seinen Weg hierher gefunden – damals genügte es noch, an einen Mini-Rechner zwei USB-Platten anzuklemmen – was man heute mit einem Raspberry Pi und erheblich mehr Leistung für viel weniger Geld immer noch könnte. Es war aber erst der Anfang.

Auch die erste Fritzbox war schon eingezogen, denn es gab endlich DSL (das war ein Akt…) – RAM für die Arbeitsrechner wurde mittlerweile eher in GB als in MB berechnet und die Prozessortaktraten nahmen auch schon langsam erfreuliche Formen an.

Vom oben aufgelisteten „Zoo“ besitze ich immer noch drei Geräte die sogar fast noch voll funktionsfähig sind (nur bei „sparks“ hat sich – wie üblich – das NVRAM verabschiedet) – vieles ist aber weggegeben und manchem hinterhergetrauert. Der G3 b&w sollte mal wieder eingeschaltet werden (Ersatzbatterien dafür sind zum Glück leicht zu beschaffen bzw. sogar noch vorhanden) und die NSLU2 habe ich gerade erst beim Aufräumen für diesen Blog wieder ausgegraben – mal schauen ob ich das Passwort noch weiß 😉

Weitere Bestandsaufnahmen aus früheren Jahren gibt es leider nicht mehr – die o.g. Liste aus 2006 stammt exakt aus dem Monat bevor der erste Intel-basierte iMac hier einzog. Aus damaliger Sicht unerhörter Frevel, aus heutiger Sicht die beste Idee, die Apple haben konnte – zeigte sich doch dort erst, was man aus den (zuvor auch von Apple vielfach geschmähten wenn nicht sogar infolge des FDIV Bugs verunglimpften) Intel-CPUs machen kann wenn man es richtig angeht.

A schwere Maschiin

A schwere Maschiin

(Die Besucher aus dem Süddeutschen, insb. nachweislich Nichtpreissischen Raum mögen mir den Titel verzeihen) – ich hätte auch mit „Der Gerät“ betiteln können. Es ist da – das Sidecar. Und wie bei jedem Gespann ist das Ergebnis fast mehr Beiwagen als Antriebsfahrzeug 🙂

Wie sich das gehört, ist ein 34 Jahre altes Zubehörteil nicht so gaaaanz mängelfrei, aber dafür hat es sehr klaglos gestartet – im Gegensatz zu dem früheren Kandidaten, dessen Netzteil sich irgendwann die Karten legte und der auch sonst das eine oder andere Zipperlein in Form von Wackelkontakten und Speicherfehlern zeigte.

Auffällig bei so ziemlich allen Blechkisten aus Braunschweiger Produktion ist die eher zufällige (lies: nicht wirklich gegebene) Passgenauigkeit von Gehäuseschrauben – so sind auch hier statt der Originalen etwas dickere Blechschrauben verbaut gewesen, die aber wenigstens nicht den sonst üblichen Rostbefall und den ausgedrehten Kreuzschlitz zeigten.

Beim Start ertönte jedenfalls nach wenigen Sekunden das altvertraute „Trillerfiep“ eines guten alten Commodore-PC – und wie sich das gehört hatte der Vorbesitzer an den Jumpern rumgestellt und dafür gesorgt, dass beim Start des „PC Mono“ Fensters nur orangefarbener Zeichenschnee erschien – das Teil war auf Farbmodus gestellt. Daher auch die etwas gruselige Farbeinstellung des Fensterrahmens im Bild oben. Nichts, was man nicht ändern könnte, aber ganz schön retro… (es dürfte nicht überraschen, dass meine Standardeinstellung im monochrom-Modus seinerzeit grün auf schwarz war – auch schon deshalb, weil der 1081 Monitor einem ansonsten echt Netzhautkrätze verursachen kann – das Flimmern wird mit dem Alter nicht besser, weder beim Gerät noch für den Anwender)

Offene Baustellen Stand des heutigen Testlaufs:

  • Power-LED des Sidecar – das Kabel ist ab, und gleiches gilt für ein Beinchen der LED. Kann man evtl. noch löten, ansonsten ist ein Umbau angesagt (ich hab ja noch einen Teileträger)
  • Ausrichten der 5,25“ Floppy – diese steht wie bei den meisten Sidecars ca. 5mm zu weit nach vorn raus – kein Funktionsnachteil aber es gehört halt nicht so
  • Schließen der Slotblenden – alle drei sind offen, da war wohl mal einiges an Karten verbaut – lässt zumindest auf wenige Kontaktprobleme bei den Slots hoffen

Die Folge-OPs werden schwieriger, denn der A1000 soll noch eine ROM-Platine und eine Speichererweiterung bekommen, und in beide Geräte sollen noch IDE-Adapter mit CF-Karten rein. Beim ROM-Adapter kämpfe ich noch mit mir, ob der nicht-stilechte Kickstart 2.04 drauf soll oder ob es bei 1.3 bleibt – ersterer hätte den Charme, dass man bei Bedarf vom extern angeflanschten Gotek booten könnte. Abwarten, das Ersatzteilpaket ist noch nicht mal verschickt.

So ein bisschen ist es wie früher…

A Blast From The Past

Oder auch: Fundsache – in diesem Fall beim Durchforsten einer alten Festplatte gefunden – ein Schnappschuss meiner Uralt-Homepage aus dem Jahre 2000, den ich kommentarlos übernehmen möchte (lediglich die weiterführenden Links sind nachgepflegt) – Erstellungsdatum war übrigens der 28.5.2000, also fast genau 20 Jahre her:

Klar, von nix kommt nix, und ohne Rechner keine Homepage…

In Anlehnung an eine Kolumne, die ich vor Jahren in der BYTE mit größtem Vergnügen verschlungen habe (Jerry Pournelle’s „Computing at Chaos Manor“): Unser „Chaos Manor“, or rather: Unser Maschinenpark (Alle Maschinen sind liebevoller Eigenbau… fertig kaufen kann jeder und ein PII hat’s bislang auch noch nicht hierher geschafft…):

Name Betriebssystem Ausstattung Verwendung
server (ehem. isdngate) Linux (S.u.S.E. 6.0) AMD K5/150, 64MB RAM, 2+9GB SCSI, 4x SCSI CD-ROM, 10/100Mbit PCI Ethernet Fileserver, in Abrüstung…
router Netgear OS Netgear RT328 ISDN Router Internetzugang
telefon Windows95 OSR2 386/40, 8MB RAM, 420MB IDE, 10Mbit Ethernet Programmierung TK-Anlage
calvin Linux (Redhat 6.2) SUN Sparcstation 2, 64MB RAM, 2+2GB SCSI, 10Mbit Ethernet, CGsix Framebuffer „Keller-Workstation“
hobbes Linux (Redhat 6.2) SUN Sparcstation 2, 64MB RAM, 2+2GB SCSI, 10Mbit Ehternet www-proxy, Fileserver (im Aufbau)
lucky Windows98 OSR2 Linux (S.u.S.E. 6.3) P5/100, 32MB RAM, 1GB+850MB IDE, 24x CD-ROM, 10Mbit Ethernet Bastelkiste
home Windows95 OSR2 Linux (Redhat 6.2) AMD K6-2/300, 64MB RAM, 9.1GB SCSI, 32x SCSI CD-ROM, Yamaha 4416S CD-Writer, 640MB-MO, Hauppauge WinTV/pci, Creative Blaster TNT, 10Mbit Ethernet Genau das Spielzeug, nach dem es aussieht 😉

Wer die Seite hier etwas verfolgt hat, dem wird aufgefallen sein, dass zwei „richtige“ Computer Einzug gehalten haben; meinem Brötchengeber gefiel es, einige alte SUNs auszumustern, und zwei davon dekorieren jetzt unseren Keller. Eine als – zugegebenermassen mit 40MHz nicht mehr besonders zeitgemässe – Workstation (gnome läuft stabil, wenn auch langsam), die andere als neuer Server (wofür eine Sparc2 in unserem Hausnetz mehr als ausreicht, und die Dinger sind so genial Platzsparend im Vergleich zu den monsterhaften PC-Towern…).

Kleiner Wermutstropfen: Beide Sparcs leiden am berüchtigten NVRAM-Sterben. Sie lassen sich aber noch starten, und einmal hochgefahren machen sie auch keinen Ärger. Also zu schade zum verrosten lassen. Und wenn der „alte“ Server dann mal abgerüstet ist, freut sich Rebecca vielleicht über ihren ersten eigenen PC (Tastatur trommeln macht schon Spass…).

Obwohl ich aus Prinzip mit Netscape surfe und maile, und auch ansonsten den MS Scripting Sprachen eher skeptisch gegenüber stehe, war „ILOVEYOU“ nicht der Auslöser für den Trend weg von Windows. Linux ist einfach die stabilere Plattform für das, was ich gemeinhin mit meinen Rechnern mache – mit der kleinen Ausnahme von Spielen vielleicht, da diese sich unter Linux noch nicht so durchgesetzt haben… also braucht’s dann doch noch eine Win-Partition als „Spielelader“.

An meiner „Spielkiste“ hängen dann noch ein Microtek ScanMaker E3 SCSI Scanner und ’ne Mustek MDC800 Digitalkamera (der zunehmend die Bilder hier im Web zu verdanken sind). Naja, Spass muss sein… …dumm nur, dass die berühmte USB-Unterstützung von Win95 OSR2 die CD nicht wert ist, auf der der Satz gedruckt steht. Also muss nun wohl doch beizeiten noch 98 auf die Kiste (ich zaudere, aber ich fürchte, der Horrorbericht hierzu wird folgen…)

Als „Backbone“ liegt hier leider nur ein RG58-Kabel in der Wand, daher das 10Mbit-Netz. In naher Zukunft steht aber der Ausbau eines neuen Arbeitszimmers an, und da eröffnen sich beim aktuellen Preisverfall für 100Mbit-Komponenten Möglichkeiten 🙂 (Problematisch gestaltet sich in diesem Zusammenhang die Umstellung des Fileservers auf eine alte Sparc 2… die können halt nur 10Mbit…)

„Tor zur Welt“ ist ein Netgear RT328 ISDN-Router. Eigentlich Overkill, denn der Linux-Server hätte das auch gekonnt… dank der SUNs erübrigt sich die Diskussion (die 2er hatten noch kein ISDN).

Mein rechter rechter Platz ist frei…

…scheint eine „Alte Freundin“ rufen zu wollen 🙂

Und nein, es ist nicht die Freundin aus dem vorangegangenen Beitrag, sondern A1000 Nr. 2, den ich dann doch für einen schon eher spürbaren Betrag einem anderen Enthusiasten ablösen „durfte“. Wie man sieht, hat es dort stellenweise etwas mehr gegilbt, dafür waren aber die inneren Werte insgesamt originalgetreuer und vor allem intakter als bei der Nr. 1 – alles kein Vergleich zu „meinem“ Erstlings-Amiga, der aber nunmal nicht mehr wiederzubeschaffen ist. Schnüff!

Das Ding mit dem „rechten Platz“ bedarf der Erklärung – denn obwohl ich auch davon bereits eines besitze, befindet sich gerade ein weiteres „Sidecar“ (Kenner wissen, Modell A1060) auf dem Weg hierher – erneut in besserem Zustand als das bereits vorhandene und hoffentlich ohne die lästigen Kontaktprobleme, die schon zu Zeiten, als die Dinger neu waren, so manchen User in den Wahnsinn getrieben haben sollen – zumal diese PC-Erweiterung anfangs beinahe den gleichen stolzen Preis wie der Amiga selber hatte.

Leider haben die Computer dieser Ära – die Amigas der ersten Modellreihe zumal – einige Unzulänglichkeiten. Da ist vor allem die Abhängigkeit von 3,5“-Disketten, deren Langzeit-Haltbarkeit dann doch eher ernüchternd ist. Jedenfalls habe ich mit jedem Amiga einen ordentlichen Stapel davon bekommen und selbst solche, die anfangs noch leidlich lesbar waren, verloren sehr schnell von dieser vermeintlichen Datentreue.

Das wäre alles dank einer wunderbaren Erfindung namens „Gotek“ kein Problem – wäre da nicht der Punkt, dass dieser „Floppy-Emulator“ zwar so ziemlich jedes gängige Diskettenformat emulieren und die passenden Images von einem USB-Stick lesen kann, genau das aber bei Problem Nr. 2 des Amiga 1000 nicht hilft – dem „Kickstart“. Der 1000er war nämlich der einzige Amiga, der sein Basis-System (ist es frevelhaft, von „Firmware“ zu sprechen?) von Diskette laden musste, weil die später verwendeten ROMs noch nicht in endgültiger (oder beinahe endgültiger) Fassung verfügbar waren. Und ebendieses Diskettenimage ist beim Einschalten nicht über einen Emulator ladbar sondern braucht ein echtes Diskettenlaufwerk am echten, internen Laufwerksanschluss – und eine echte, korrekt formatierte 3,5“ Kickstart-Diskette. Autsch.

Enter the Forum… Rettung naht in Form von A1k.org, einem Forum, in dem Enthusiasten sich über das Thema Amiga im Allgemeinen und den 1000er im ganz Besonderen austauschen. Dort bot mir ein freundlicher Kollege ein Kickstart-ROM-Adapter an – und auf auf dieses warte ich zur Stunde. Zusammen übrigens mit noch ein paar kleinen Nettigkeiten, die meinen Retro-Zoo komplettieren sollen.

Nein, das wird hier kein Museum (obwohl ich neben den Amigas eine recht illustre Sammlung noch voll funktionsfähiger Macs mein Eigen nenne) – es ist bloß ein wenig „back to the roots“, und die Upgraderitis gehört nunmal dazu. Es wird beizeiten berichtet.

Ach so, eine weitere Unzulänglichkeit hatte ich vergessen – und sie ist der Grund, warum auf obigem Bild bereits „Freundin Nr. 2“ zu sehen ist, denn die Nr. 1 hatte leider schon kurz nach ihrem Einzug bei mir ein kleines, und nach einem „Besuch“ bei ihrem früheren Besitzer ein größeres Problem.

Das kleine Problem ereilt vmtl. fast jeden älteren Computer mal, sofern er über die aus Kostengründen heute unvorstellbaren aber damals absolut üblichen gesockelten Bausteine verfügt: Kontaktprobleme, bedingt durch Korrosion und das unweigerlich durch Transporterschütterungen eintretende Lockern der Chips in den Fassungen. Es war der Grund dafür, dass ich die Nr. 1 quasi geschenkt bekam – sie gab nur noch ein schwarzes Bild und ein klägliches Flackern der Power-LED von sich. Nichts, was eine solide Grundreinigung und ein beherztes „Re-seating“ (Herausnehmen und wieder Einsetzen der Bausteine) nicht hätten beheben können – wenn man das Werkzeug und die Zeit dazu hat oder sich zu nehmen bereit ist.

So weit, so gut.

Dann kam der „Heimaturlaub“, und kurz darauf der eher kleinlaute Anruf des Vorbesitzers, dass es da wohl ein kleines Malheur gegeben hätte – nach ein paar Stunden Retro-Zocken hatte es dem Maschinchen gefallen, ein komplettes Wohnzimmer zu verqualmen. Ursächlich war das Netzteil, oder noch genauer ein „Funkentstörkondensator“, der, anstatt zu entstören, selbst leicht gestört war und sein Papier-Dielektrikum in viel Rauch, erhebliche Hitze und auch ein wenig Flammen aufgehen ließ. So ein kleiner Mistkerl:

Tja – antike Hardware eben. Röstaromen inbegriffen. Erstaunlicherweise brannte besagter Kondensator schneller als die direkt daneben befindliche Sicherung durchschmelzen konnte – was dann den seltenen, dicken 5W-220V-Lüfter mit in die ewigen Jagdgründe beförderte. Sicherung und Kondensator waren leicht aus dem Versender-Sortiment ersetzt – der Lüfter nicht. Es gibt ihn nicht mehr – das letzte Angebot eines funktionsfähigen „Fast-Neuteils“ aus den USA lag bei ernüchternden $94 (US – ohne Zoll und Versand) – fällt also aus wegen is‘ nich…

Ersatzweise werkelt nun vorerst ein profaner Plastiklüfter aus neuerer Produktion (immerhin auch 220V) darin – die Heckblende ist empfindlich angeschmort, der Miefquirl macht seinem Namen alle Ehre und ist zudem noch laut – und drum konnte ich nicht „nein“ sagen, als Freundin Nr. 2 anklopfte und angeschafft werden wollte. Sammlerleid – oder auch Jammern auf hohem Niveau.