…und zwar eine Lanze. In diesem Fall für einen Bauelemente-Anbieter.
Wegen der beschriebenen NVRAM-Problematik habe ich mir mal ein Kundenkonto bei digikey.com eingerichtet und dort eine Stange M48T58Y (da es die M48T59Y nicht mehr gibt) geordert. Versandbestätigung erfolgte am 8.6.2020 – mit Absendeort „Thief River Falls, MN, U.S.A.“ – ich möchte absolut nicht meckern, denn heute (10.06.) bimmelte mittags der freundliche UPS-Bote und brachte das Päckchen. I’m impressed!
Weniger impressed bin ich, dass meine gute alte Tritec Netra AX1105 Workstation sich ob des neuen NVRAMs eher undankbar zeigte. Das alte rauspflücken und das neue einsetzen ist ja kein Hexenwerk, beim Neustart bis zum Fingerkrampf Stop-N drücken um default Werte zu erzwingen, ebensowenig. Die Mac-Adresse für’s erste Interface war auf dem alten NVRAM verewigt, also schnell eingestellt – und nun sollte die gute alte Solaris 9 Installation doch bitte starten.
Satz mit X: Can’t load TOD module – program terminated – na nett… (Nein, der Link führt _noch_ nicht zu einer Lösung des Problems sondern zu meinem Post im sonnenblen.de-Forum in der Hoffnung, dass einer das alten Mitstreiter eine Idee hat)
Müßig zu erwähnen, dass ein Start von einer Solaris Installations-CD (von Version 7 bis 10 habe ich alles im Original vorliegen) keine Besserung brachte. Da fiel’s mir spontan ein, dass ja wohl ein fabrikfrisches NVRAM seine Uhr noch nicht initialisiert haben könnte – also flugs mal nach einem alternativen System gesucht (natürlich ist die gute alte Debian 7 Rescue CD immer dann verschwunden wenn man sie zufällig nach X Jahren nochmal braucht 😉 ) – und was seh ich? Es gibt aktuelle sparc64 Images!
Einen Netinstaller brennen und die Kiste damit booten war leicht, man sollte aber nicht glauben, dass der GRUB Bootmonitor sich mit der angeschlossenen Sun USB Tastatur vertrüge – man kann genau die Default Installation booten oder die Default Installation booten – die anderen Auswahlpunkte sind zum Anschauen, aber nicht zum Auswählen da.
Egal, schnell auf die 2. Console gewechselt und das Datum kontrolliert – bingo, stand natürlich auf Epoch. Korrigiert, mit hwclock –systohc auf’s NVRAM übertragen und neu gestartet…
…Pustekuchen, Solaris mag den Spaß immer noch nicht. Okay, ich hab noch’n paar von den NVRAMs und auch ein paar antike Maschinen wo sie reinsollen – erst mal soll diese Kiste wieder laufen, und ich hab ja grad einen frischen Netinstaller hier, dann geben wir ihm doch mal die Sporen. (Nett wie Debian ist, läuft der Großteil der Installation ja ohne weiteres Zutun vor sich hin)
Nun steht hier ein frisch installiertes sparc64 mit bullseye (Debian 11/testing) und wartet auf weitere Versuchsreihen. Auch nicht schlecht… muss ich unbedingt nochmal auf der t1125 probieren 🙂